Wettbewerb

Gruppenleiter
Arch. G Marchi, STS Servizi Tecnologie Sistemi SPA(Italia)

Gruppenmitglieder
Herzog+Partner Dipl.-Ing. Architekten BDA GbR
Aedas Visconti
S.r.l.Latz+Partner GbR
Landschafts Architekten Stadtplaner
Ingenieurbüro Hausladen GmbH

Berater-Mitabeiter
M. Cavrini, STF S.p.A.
M. Braga
C. Benedetti

Die Verfasser des Projektes sehen die Aufgabenstellung des Wettbewerbs darin, ein Mobilitätszentrum für den gesamten innerstädtischen Raum von Bozen zu schaffen. Dies schließt die Bestrebungen mit ein, zeitgemäße Architektur im Rahmen einer langfristigen, städtebaulichen Konzeption anzustreben, in Form einer optimalen gestalterischen und funktionalen Anordnung der Gebäudestrukturen und des Freiraums. Von gleicher Bedeutung sind der Dialog und die Beziehung zwischen den Gebäuden und dem öffentlichen Raum, sowie den vernetzten Grünraumstrukturen. Das Ziel sind innovative, zeitgemäße, nachhaltige, umweltorientierte Lösungsvorschläge, mit der Absicht das Stadtviertel Bozner Boden in den urbanen Kontext der Innenstadt einzubinden und die Barrierewirkung der heutigen Bahntrasse aufzuheben.

Eine zentrale Idee des Projektes ist die Achsverlegung der Bahntrasse nach Süden, sowie deren Neuerrichtung in Hochlage, wodurch das gesamte Bahnhofsareal optimal an den Stadtkörper von Bozen angebunden werden kann. Der aufgeständerte neue Bahnhof mit der Unterbringung bahnaffiner Dienstleistung im Erdgeschoss ist mit ausreichend Stiegen und Rolltreppen ausgestattet. Die Verkehrsstation des Bahnhofs Bozen wird durch die Anordnung von Busterminals, Taxistandplätzen, Kiss and Ride Anlagen, sowie durch Parkmöglichkeiten zum intermodalen Knoten. Die nördliche Wohnbebauung entlang der Rittner Straße, die zu einem großzügig begrünten Boulevard ausgestattet werden soll, ist in einer offenen Blockrandverbauung mit bis zu 5 Geschoßen vorgeschlagen. Das im Osten vorgesehene Wohngebiet wird durch „gestaffelte Reihenhäuser“, oder Geschoßwohnungsbauten entwickelt.

Im südlichen, eher beschatteten Bereich des Planungsgebietes sind vorwiegend Büros, Gewerbebetriebe, Sport- und Veranstaltungshallen angedacht.

Das sehr differenzierte Grünraumsystem nutzt die aufgelassene Trasse der Eisenbahn, wie auch die Trassen zukünftig zu errichtender Straßen in Form von straßenbegleitenden Alleen und Promenaden. Neue, größere Parkanlagen sind vor dem Bahnhof, der Seilbahnstation, sowie in der Mitte des Wohngebietes vorgesehen. In diesem Zusammenhang sei auch auf die Vorschläge verwiesen, wonach für die Neubaugebiete ein ausgeklügeltes Oberflächenwasserkonzept im Grünraumkonzept integriert ist, mit dem Ziel, durch unterirdische, im Schotterkörper angelegte Retentionsbiotope das Oberflächenwasser möglichst lange auf dem Gelände zu halten.

Das Projekt präsentiert dank der umfassenden Bebauung mit weitestgehender Vergabe der Bauarbeiten und Möglichkeiten für den sozialen Wohnungsbau eine ausgeglichene Bilanz für die öffentliche Hand; die private Wirtschaftlichkeit fällt geringer aus.