Masterplan

Der Wiedergewinnungsplan des Areals Bozen sieht eine Fläche von ca. 475.000m² vor. Diese setzt sich überwiegend aus den frei gewordenen Bahnhofsflächen und dem Erwerb von Flächen im östlichen Teil des Areals, die zur Verlegung der Gleistrasse notwendig sind, zusammen.

Die Bebauungsstruktur fügt sich der urbanen Morphologie Bozens ein und interpretiert bzw. transformiert kontextuell die bereits bestehenden Typologien. Die funktionale Aufteilung schöpft die Möglichkeiten aller neuen Freiflächen aus und sieht in der Bozner Boden Zone ein Wohnviertel, sowie eine Wohn-Handwerkerzone im Osten und ein polyfunktionales Zentrum mit tertiären Funktionen und Kultur im Süden vor. Das Projektvolumen berücksichtigt eine Siedlungsdichte von 3,5m³/m².

Das Projekt entwickelt sich aus der Neupositionierung der Gleisharfe in Richtung Süden und der Beibehaltung des historischen Bozner Bahnhofsgebäudes als Landmark. Das neue Aufteilungsschema sieht sieben durchgehende Gleise mit einem Krümmungsradius von 750m – mit dazugehörigen Bahnsteigen vor.

Die alte Trasse, aktuell stellt sie einen Cut zwischen Rentsch und Bozner Boden dar, verwandelt sich zu einem verbindenden Element, einem Grünen Zipp, einem Paseo für Freizeitaktivitäten der Bevölkerung.

Das zentrale Element des Projektes ist der neue Mobilitätsknotenpunkt der kurzen Distanzen, Schnittstelle zwischen privaten und öffentlichen Transportmitteln welcher sich auf zwei Ebenen entwickelt.

Das historische Bahnhofsgebäude wird zu einem Foyer, von dem aus das intermodale Zentrum und die dazugehörigen Funktionen erreicht werden. Vom internen Bahnhofsplatz erreicht man die Shopping Mall, die neue Seilbahn zum Virgl oder das sich darunter befindende Niveau. Eine einladende scalinata führt, geschützt durch die Polymerüberdachung, zur unterirdischen Piazza. In unmittelbarer Nähe befinden sich öffentliche und private Funktionen wie Busbahnhof, Zugang zu den Bahnsteigen, Taxi Standplätze, Kiss&Ride, Park&Ride, Car sharing, Verkaufsflächen, Gastronomie und innovative Infrastrukturen für den Benutzer.

Der neue unterirdische Busbahnhof vereint regionalen sowie urbanen Busverkehr und ist durch zwei Rampen erreichbar. Die erste davon liegt im Süden auf der Garibaldistraße, die zweite an der Bozner Boden Straße im Norden.

Unter besonderer Rücksichtnahme des Mobilitätsplanes (SMP 2020), werden die Hauptverkehrsflüsse im süd-östlichen Teil des Areals konzentriert. Die Funktion des Knotenpunktes an der Kampiller Brücke wird verstärkt.

Der Bereich vor dem alten Bahnhof, entlang der Garibaldistraße – Rittnerstraße, wird zu einem von Bäumen gesäumten Boulevard mit integrierten Straßenbahnlinien (oder Metrobus) umgestaltet. Die Verkehrsberuhigung dieses Abschnittes ermöglicht einen großzügigen Fußgängerbereich, der sich von der Altstadt her, sanft über die unterirdische Piazza bis in den südlichen Teil des Areals erstreckt.

Das Fahrradetz wird erweitert und durch zahlreiche Abstellplätze um den Mobilitätsknotenpunkt und dem neuen Viertel am Bozner Boden ergänzt. Das Projekt sieht weiters eine Fahrradstation auf mehreren Niveaus am neuen Boulevard an der Garibaldistraße vor. Diese Station befindet sich im Anschluss an das historische Bahnhofsgebäude im südwestlichen Flügel.